REFRAMING OLD TOPOGRAPHICS

Eigentlich sind die Hamburger für ihr Understatement bekannt. Fragt man sie jedoch über ihre Heimatstadt, ist es vorbei mit der Bescheidenheit. Denn für sie ist Hamburg ganz klar „die schönste Stadt der Welt“. Doch was macht Hamburg so besonders?
Es sind vor allem die Unterschiede, die die Stadt prägen. Dazu gehören der Hafen mit seinem riesigen Containerumschlagplatz ebenso wie die schicken Villen an der Außenalster und St. Pauli mit seinen teils noch besetzten Häusern.

Mit meiner Fotostrecke möchte ich diese Vielfalt zeigen – auf ganz einfache, dokumenta- rische Art und Weise. Der Titel meiner Arbeit wurde in Anlehnung an die Fotografie-Ausstellung „New Topographics: Photographs of a Man-altered Landscape“ gewählt, die 1975 im George Eastman House in Rochester in New York stattfand.

Ich möchte die Hansestadt in ein neues Licht zu rücken – ohne dabei einen kritischen Ansatz zu verfolgen. Um allen Teilen der Stadt in ihrer Vielfalt gerecht zu werden, habe ich Hamburg in drei Zonen aufgeteilt. Jede Zone deckt einen Radius von etwa vier Kilometern ab. Zone A konzentriert sich auf den Stadtkern. Dazu gehören auch viele touristische Orte. Zone B zeigt die Stadtteile, die sich um den Stadtkern herum befinden und bekannt sind für ihre Cafés, Altbau-Wohnviertel aber auch Ausgehmeilen. Hierzu gehören etwa Altona, St. Pauli aber auch Rotherbaum. Zone C befasst sich mit den Gegenden, die eine längere Anreise mit Bus oder Bahn in Anspruch nehmen und von vielen Hanseaten nicht mehr als „zugehörig“ betrachtet werden. Dazu zählen unteranderem Stadtteile wie Blankenese und Wilhelmsburg.

Alle Aufnahmen folgen denselben Regeln: Seitenverhältnis 3:4, Schwarzweiß, bewölkter Himmel, difuses Licht, keine Schlagschatten. Stilistisch sind meine Fotos an die Fotografien aus der New–Topographics–Bewegung angelehnt. Meine Fotografien sollen entschleunigen und Hamburg auf das Wesentliche reduzieren – weg von jeglicher Romantisierung.

Ich möchte mit meinen Bildern die Kontraste zwischen alt und neu, Bekanntem und nicht mehr Wahrgenommenem festhalten.